Das Display im Test: Hervorragend im Freien ablesbar
Das Unternehmen Samsung ist sicherlich der bekannteste Hersteller von AMOLED-Displays, die vor allem aufgrund ihrer kräftigen Farbwiedergabe und hervorragenden Kontraste bei der Kundschaft sehr beliebt sind – beides Aspekte, die in Tests einen hohen Stellenwert neben der reinen Auflösung besitzen. Tatsächlich schneiden Samsung-Smartphones im Test hervorragend ab, wenn man die jeweiligen Flaggschiffe betrachtet. Fast durchweg bewegen sich die Geräte im extrem guten Notenbereich für dieBildqualität.
Das kantenlose, sogenannte Infinity-Display mit OLED-Technik beim Galaxy S8. (Quelle: Samsung.de)
Ein Blick in die erschwingliche Mittelklasse zeigt aber, dass dort gegenüber dem Marktschnitt kein solcher Vorsprung mehr auszumachen ist. Warum das so ist, lässt sich an den Nutzerrezensionen ablesen: Ein Teil der Nutzer steht der sehr farbintensiven Darstellung eher ablehnend gegenüber und bevorzugt ausdrücklich eine natürlichere Farbwiedergabe. Dass die Flaggschiffe weniger umstritten sind, liegt sicher einerseits an der teuren Investition: Wer so viel Geld ausgibt, ist häufig bereits durch frühere Modelle positiv mit der Marke Samsung verbunden. Zum anderen bietet Samsung bei fast allen Topmodellen die Möglichkeit, die Darstellung mittels Software-Filter auf natürlichere Farbwerte umzustellen.
Wirklich erstaunlich ist aber ein anderes Detail an Samsungs Displays: Sie besitzen eine hervorragende Lesbarkeit im Sonnenlicht. Das ist deshalb so überraschend, weil hier eigentlich die IPS-Panele normalerweise überlegen sind – sie strahlen vielfach deutlich heller. Samsung als der bekannteste AMOLED-Hersteller hat dieses Problem aber gut im Griff und weiß die anderen Stärken seiner Displays gekonnt zu nutzen: Sie besitzen hervorragende Kontrastwerte und eine hohe Blickwinkelstabilität. Selbst der von AMOLEDs bei schrägem Blickwinkel gewohnte, grünliche Farbstich tritt bei Samsung nur sehr selten auf.
Die Kamera: Fotofreunde greifen laut Testberichten besser zu einem Topmodell
Bei derFotoqualität der Hauptkameraist eine klare Spaltung zwischen Topmodellen und Mittelklassegeräten festzustellen. Während die jeweiligen Flaggschiffe der Geräteserien in der Regel wirklich gute Kameras besitzen und dabei sogar im Schnitt besser abschneiden als die Topmodelle anderer Hersteller, müssen sich die erschwinglichen Handys von Samsung mit derselben Standardausstattung zufriedengeben wie auch die restlichen Mitbewerber. Denn nur in der Oberklasse verbaut Samsung einen besonders schnellen Autofokus sowie Sensoren mit besonders großen Pixeln. Dadurch erreichen diese Kameras eine höhere Lichtaufnahme und eine ausgewogenere Dynamik zwischen hellen und dunklen Bildstellen, was wiederum Details im Bild hervorhebt.
Diese Oberklassemodelle sind es dann auch, die mit besonders guten Bildern bei schlechtem Licht glänzen können. Die höhere Lichtaufnahme solcher Sensoren und besonders große Blendenöffnungen sorgen für ein verringertes Bildrauschen, zudem setzt Samsung auf weniger aggressive Weichzeichner – was viele Tester als Pluspunkt werten. Letztere sind ein beliebtes Mittel gegen das lästige Bildrauschen, führen aber auch zu einem eklatanten Verlust von Details. Und auch hier gilt: Die Mittelklasse kämpft dagegen mit den gleichen Problemen wie die Mitbewerber – hier ist kaum ein Unterschied zu den Noten der anderen Hersteller zu erkennen. Gleiches gilt für die Fotoqualität der Selfie-Kamera: Samsung legt den Fokus generell auf die Hauptkamera und verbaut eher einfache Frontkameras, wobei ganz wenige Topmodelle auch Ausnahmen bilden. Extras wie ein Blitzlicht auf der Vorderseite sind rar.
Die Samsung-Smartphones mit der lichthellsten Blende:
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1,5
- Sehr gut 1,4
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1,5
- Sehr gut 1,5
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1,5
- Sehr gut 1,5
Die Leistung: Flüssige Bedienerfahrung – und die Speicherkarte ist zurück
Bekannter als die reine Android-Oberfläche: Die angepasste TouchWiz-Oberfläche von Samsung. (Quelle: Samsung.de)
Die Technik in der Android-Welt hat einen gewissen Grenznutzen erreicht, was auch bei Samsung zu bemerken ist. Um es nicht falsch zu verstehen: Die Smartphones bewegen sich noch immer auf der Höhe der Zeit und selbst die Einsteigermodelle bieten eine zumindest befriedigende Schnelligkeit. Bei den Topmodellen setzt Samsung zudem auf eigene Chipsätze, deren Grafikleistung sogar noch einen deutlichen Tick oben draufsetzt – sie führen regelmäßig die Benchmarks an. An den Noten ist das aber nur teilweise abzulesen, weil der Nutzer dieses Leistungsplus derzeit einfach nicht wirklich benötigt und daher auch nicht bemerkt. Gefühlt sind fast alle Geräte jenseits von 200 Euro heute flüssig zu nutzen.
Auch beim Speicherplatz sind keine Ausreißer gegenüber dem Marktschnitt zu erkennen. Wie bei den meisten Herstellern haben auch hier die Einsteigermodelle tendenziell nur moderaten Speicherplatz, die Topmodelle dagegen mehr als genug. Dabei bietet Samsung immer öfter auch bei letzteren wieder einen Steckplatz für Speicherkarten an – die Unsitte der vergangenen Jahre, auf einen solchen aus Designgründen zu verzichten, scheint überwunden. Das führt oft im Test zu einer leichten Aufwertung. Kleiner Wermutstropfen ist dabei, dass das Auslagern von Apps auf Speicherkarten von Samsung sehr oft nicht erlaubt wird. Das ist deshalb schade, weil der Platzbedarf moderner Apps immer weiter ansteigt – und zumindest bei Einsteigermodellen hat man es dann bei Samsung recht schwer.
Die besten Samsung-Smartphones mit Speicherkarten-Steckplatz:
Der Akku: Spürbare Verbesserung von Generation zu Generation
Die einfache Faustregel „Einsteigermodelle besitzen weniger stromfressende Technik und halten daher länger durch“ gilt bei Samsung nicht. Tatsächlich erhalten die Mittelklassegeräte um 300 bis 400 Euro in Testberichten die bestenAkku-Noten. Und auch die Topmodelle schneiden noch spürbar besser ab. Das liegt zum einen an den deutlich größeren Akkus dieser Modelle, zum anderen aber auch an sparsameren Chipsätzen und einem besseren Verbrauchsmanagement – trotz stromfressender, hochauflösender Displays.
Auffällig ist zudem, dass es nach einigen mauen Jahren und vielen kritischen Rezensionen durch Anwender offenbar ein Umdenken gab: Bei fast allen Mittelklasse-Modellen ist eine Verbesserung des Akkus von Generation zu Generation zu verzeichnen. Und das wirkt sich deutlich auf die Akku-Noten aus: 2014er und 2015er Modelle bewegten sich noch im Keller mit geradeso ausreichenden Noten, die 2016er Modelle haben es schon in den mittleren oder gehobenen Notenbereich geschafft, die neuesten Modelle haben dann nicht selten ein „hervorragend“ im Notenheft stehen. Schade ist nur, dass das sehr schlanke Design der Samsung-Geräte dafür sorgt, dass die Akkus fast immer fest verbaut sind. Ein schneller Austausch unterwegs ist also ebenso wenig möglich, wie dann, wenn der Akku altersbedingt nachlässt – was wiederum zu leichten Notenabzügen führt.
Die besten Samsung-Smartphones mit Austauschakku:
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- Gut 2,0
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- Gut 2,3
Testnote gegen Preis: Samsung-Handys werden teurer, aber nicht besser
Die Bewertungen der Tester und Käufer waren in den Jahren 2015 bis 2019 stabil, während der Durchschnittspreis für die Geräte stieg. Gründe dafür sind die Abschaffung der Budget-Serie Galaxy J und der starke Preisanstieg bei den Highend-Geräten der Galaxy-S-Reihe.